Gedichte zur Politik
von
Bernd Pol

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© Bernd Pol 2002, Alle Rechte vorbehalten

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armageddon

aus gehen
die lichter

in der welt

treibt dieser hauch
von verwesung

im taumel

immer noch menschen
zum abgrund

aus gestohlenem geld

werden die brücken
hier längst

nicht wieder
gebaut

unter den lichtern

so viele
trauer hier

so viel hoffnung

und ein morgen
vielleicht

doch

im völlig neuen licht
ersteht die welt

jeden tag

wenn er nur
will

frei zeit

der wehrt sich
da

noch

wo lebendiger tod
mannigfach golden

solche leben
zerwirkt

menschen

eigens gestaltet
zur gesellschaft

frei
zeit

ist nicht mehr

genug frei
zu sein ist

heute dem morgen
lästige

pflicht
mühen
lohnen

dennoch

erreicht
trotzdem

jemand

den morgen
die welt

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irak zum beispiel schon wieder
jetzt pflegen sie
ihre bomben

schon wieder

sturm reif

schon wieder

lassen wir uns
in blindheit
da schießen

schon wieder

im kopf hier
die unersättlichen
geister
mit

oh wirklich

schon wieder

ergreift hier
die massen

schon wieder

dies mördergeschrei

schon wieder

von denen
da oben
denen

schon wieder

die macht
und das
öl
und die
bomben

schon wieder

hingegeben
gepflegt
wird

schon wieder

dir schwester
dir bruder
dir immer

schon wieder

und mir

Dieses Gedicht wurde bereits 1998 geschrieben, als die Menschen im Irak schon wieder mal mit Bomben umgebracht wurden. Ich hätte selbst damals nicht daran zu denken gewagt, welch erschreckende Realität es heute haben würde. Ganz gleich, wer oder was als Ziel proklamiert wird - leiden und sterben werden vor allem die Ärmsten und die Unschuldigsten, vor, während und nicht zuletzt noch lange Zeit näch allen Kämpfen.

Krieg war, Krieg ist und Krieg bleibt ein Verbrechen!
Dieser hier nicht anders als die weitaus meisten bisher.

Worms, 22. September 2002

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